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Etwas weiter weg... Amsterdam

Anne-Marie Karl • Okt. 01, 2021

 Wenn einen das Fernweh packt

Auf der Suche nach einem perfekten Urlaubsziel, landete der Buch-es-da-warst-du-noch-nicht-Radar auf Amsterdam. 
Holland ist eines dieser typischen Reiseziele für Deutsche, dass ich bis dato ausgelassen hatte. In solchen Fällen bietet sich als erster Besuch natürlich die Hauptstadt an. Also suchte ich fleißig nach einer halbwegs günstigen Unterkunft und den Anreisemöglichkeiten. Meine Wahl fiel auf das          "Best Western Dam Square Inn". Mit knapp 500€ für 2 Personen (ja 😉 ich bin tatsächlich nicht alleine verreist – das wäre ja auch etwas öde gewesen…) inklusive Frühstück für 5 Nächte, liegt das Ganze auch in einem angemessenem Preisverhältnis. Günstiger geht natürlich immer! 
Die Hotelzimmer sind schlicht eingerichtet und sauber. Das Frühstück selber war etwas enttäuschend und umfasste neben einem Ei und einem Brötchen, verschiedenen Aufschnitt. Leider erhielt man täglich dasselbe Frühstück (Anmerkung* dies ist vermutlich auf die damals bestehenden Corona-Bestimmungen und Maßnahmen zurückzuführen) und nach 2 Tagen war man die angebotene Mahlzeit geschmacklich etwas leid. Das Personal ist freundlich und neben einigen Angestellten, die tatsächlich ein wenig deutsch sprachen, kommt man mit ein wenig englisch zurecht. 
Bezüglich der Anreise entschied ich mich mal wieder dazu den Zug zu nutzen (Ich liebe Zugfahren ja tatsächlich, außer die Bahn ist mal wieder zu spät…). Finanziell bestand kein großer Unterschied zu möglichen Flügen. Natürlich ist die Reisedauer mit dem Zug länger, als mit einem Flugzeug. Von Ingolstadt HBF nach Amsterdam Centraal beträgt die Fahrtzeit ca. 8 Stunden. Für 2 Erwachsene zahlt man für die Hin- und Rückfahrt rund 350 Euro. Zusätzlich kaufte ich bereits vor Anreise online über getyourguide.de die sogenannte "I amsterdam city card", die ich jedem empfehlen würde. Mit dieser City Card erhält man in vielen Museen vergünstigten oder kostenlosen Eintritt. Auch in manchen Restaurants erhält man bei Vorlage der City Card einen geringen Rabatt. Zusätzlich fungiert die Karte als Fahrkarte für die örtlichen Verkehrsmittel. Das Ganze richtet sich preislich nach der gültigen Dauer der Karte. So zahlt man bei 24 Stunden 65€ pro Person und für die Höchstdauer von 120 Stunden ganze 130€ pro Person.
 
Zum Glück lag das Hotel nur knappe 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Nach dieser längeren Anreise war ich darüber wirklich froh und entspannte mich erst einmal im Hotelzimmer. 
Amsterdam ist vielfältig und lebendig. Unzählige Menschen strömen durch die Innenstadt und hauchen ihr Leben und Individualität ein. Die ersten Eindrücke der Stadt erschlagen einen förmlich, aber machen ebenso Lust auf mehr. Alles scheint intensiv und die anfängliche Überforderung weicht schnell der Abenteuerlust. 
Große Städte bieten viele Möglichkeiten und ich war bereit diese auszuprobieren. 

Neben einigen Museen, besuchten wir auch interessante Attraktionen die ich euch (auch wenn ohne historischen Inhalt) nicht vorenthalten möchte. Doch wenden wir uns zunächst den Museen zu:

Wirklich empfehlenswert ist das Amsterdam Museum, da es den Geldbeutel schont. Der Eintritt ist kostenlos! Weitaus beeindruckender hingegen, ist das Rijks Museum. Nicht nur die schiere Größe, sondern auch die interessanten und vielfältigen Exponate, haben uns von diesem Museum überzeugt. Hier würde ich definitiv ein zweites Mal herkommen. Der Eintritt von 15€ ist gerechtfertigt. Die gesamte Ausstellung ist nach Epochen aufgeteilt und reicht von 1100 bis in das 20. Jahrhundert. So ist für jeden etwas dabei. 

Eindrücke aus dem Rijks Museum:

Neben dem Rijks Museum gab es eine weitere Ausstellung die uns beeindruckt hat. Das liegt aber an unserer persönlichen Vorliebe zu original erhaltenen (oder nachgestellten) Räumen aus verschiedenen Epochen. Hierdurch erhält man einen lebendigen Eindruck der damaligen Lebensweise. Wer ebenso an einem Besuch historischer Räumlichkeiten interessiert ist, der sollte unbedingt in das            Museum Ons ´ Lieve Heer op Solder gehen. Der Eintrittspreis liegt bei 8€ für Erwachsene und bei 4€ für Kinder. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert und enthält neben einer Hauskirche, verschiedene Wohn- und Empfangsräume des damaligen Besitzers Jan Hartmann. Bereits seit 1888 dienen die Räumlichkeiten als Museum. Im Gegensatz zu klassischen Ausstellungskonzepten, befinden sich keine Beschilderungen oder Informationstafeln in den einzelnen Räumen. Stattdessen erhält man am Eingang ein Audiogerät, mit dem man sich durch unterschiedlich ausgeschilderte Nummern in der gewünschten Sprache Informationen anhören kann. Dadurch bleibt das historische Erlebnis spannend. Ein tolles Konzept!


Verschiedene Ausschnitte der Räumlichkeiten im Musem Ons ´ Lieve Heer op Solder:


Wer es etwas eleganter mag, sollte das Diamant Museum Amsterdam besuchen. 10€ kostet der Eintritt für Erwachsene und 7€ für Kinder und Senioren. Die Ausstellung ist nicht sonderlich groß, aber diverse mit Edelsteinen und Diamanten verzierte Gegenstände, ließen einen staunend zurück. Zu Beginn der Tour wird einem, verständlich der Entstehungsprozess von Diamanten und ihrer weiteren Verarbeitung erklärt. Etwas „nervig“ ist der anschließende Besuch im Verkaufsraum, indem man sich kurzzeitig wie ein Gefangener fühlt und der einzige Ausweg „Wäre sich frei zu kaufen!“. Zwar freundlich, aber mit langem Durchhaltevermögen, versuchte man die Besucher von einem Kauf sehr teuren Schmucks zu Überzeugen. Der Otto-Normal-Verbraucher müsste hier sehr tief in die Tasche greifen. Viele der – durchaus schönen – Schmuckstücke überschritten meine monatliche Miete! Recht schnell kippte die Stimmung unseres zuvor noch freundlichen Tourguide, als er realisierte das keiner der Anwesenden wirklich an einem Kauf interessiert war. Nach dem ersten Verkaufsraum wurde man direkt in einen weiteren Verkaufsraum geschleust. „Kein entkommen!“ dachte ich mir in diesem Moment. In diesem zweiten Raum blinkte und glitzerte es an jeder Ecke von Modeschmuck aus Swarovski Steinen. Hier könnte man durchaus in Versuchung geraten, doch die Verkaufs-Masche im vorherigen Raum, hatte zu mindestens mir die Lust genommen etwas zu kaufen.

Amsterdam ist für vieles bekannt. Auch für sein Rotlichtmilieu. Was wäre naheliegender als ein Besuch im Museum of Prostitution? Völlig Ahnungslos machten wir uns also auf, zahlten je 13€ für den Eintritt und ließen uns ganz unbefangen auf die Ausstellung ein. Und ganz ehrlich? Es war ein interessanter Besuch und wenn ihr solchen Themen gegenüber offen seit, lohnt sich ein Blick in die Welt des Rotlichtmilieus. Denn man erfährt hier vieles über…. Psssht! Selbstverständlich bereden wir hier solche Themen nicht! Oder was habt ihr denn erwartet 😊?


Neben diesen fantastischen Museen, bieten sich noch ganz andere Attraktionen an. Zum Beispiel ein Besuch des Artis Zoo (25€) und einem anschließendem Besuch im Micropia (16€), oder ein Abend in der Amsterdam ICEBAR (ca. 26€). Und für alle die den gewissen Gruselfaktor suchen, empfiehlt sich ein Besuch im Amsterdam Dungeon (21€). Ich gebe zu, ich bin etwas Schreckhaft, aber ganz ehrlich… es war zum Fürchten! Zu mindestens mich haben die talentierten Schauspieler im Dungeon in Angst und Schrecken versetzt. Da werde ich definitiv nie mehr einen Fuß reinsetzen! 


Vielleicht konnten wir euch auf den Geschmack bringen, selbst einmal nach Amsterdam zu fahren.

Oder ihr habt es bereits gebucht? Dann hoffe ich das ihr hier die eine oder andere Idee für euren Besuch finden konntet.



Bis zum nächsten mal, wenn mich wieder das Fernweh packt!

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